Interview mit Antonius Hug, Firmengründer/CEO der SWIT Solutions AG
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Antonius Hug (55) weiss wie man erfolgreich Unternehmen aufbaut. Mit der Firma SWIT hat er damals den Grundstein für die Gründung weiterer Unternehmen gelegt. In diesem Interview blickt Antonius auf die letzten 20 Jahre als Inhaber und CEO der SWIT Solutions AG zurück, philosophiert aber auch darüber, was einen erfolgreichen Unternehmer ausmacht und was ihn heute noch inspiriert und begeistert.
Wie genau bist Du zu dem Projekt EuroTime gekommen?
Mitte der 90er Jahre arbeitete ich in Flims/Laax bei einer Tochterfirma der Bergbahnen Crap Sogn Gion – der heutigen «Weissen Arena Gruppe». Die damaligen Verantwortlichen erkannten früh, wie wichtig es ist, Prozesse effizient und einfach abzubilden. Zudem gab es schon damals erste Tendenzen in Richtung Digitalisierung. Zu der Zeit arbeiteten bei den Bergbahnen 500 Angestellte, die ihre Arbeitszeit noch mit Stempelkarten (Lochkarten) erfassten. Die unterschiedlichen Einsätze der Angestellten mussten mit grossem administrativen und zeitlichen Aufwand geplant und begleitet werden. Eine Software musste her, um diese Bedürfnisse abzudecken. Schnell wurde klar, dass es im Markt nichts Vernünftiges dazu gab und die Verantwortlichen machten aus der Not eine Tugend: Die Eigenentwicklung einer neuen Software. Das IT-Projekt wollten die Bergbahnen aber nicht alleine stemmen und man entschloss sich, weitere Partner mit ähnlichen Bedürfnissen (Bergbahnen, Autobahnraststätten) mit ins Boot zu nehmen. Dies war der offizielle Startschuss für EuroTime.
Wie/wann genau bist Du auf die Idee gekommen EuroTime rauszunehmen und damit eine eigene Firma zu gründen?
Nach der Einführung der Software in die beteiligten Unternehmen und vor allem nachdem sich EuroTime erfolgreich im Markt bewährte, wollte man die Lösung auch an andere Unternehmen verkaufen. Dieses neue Geschäftsfeld gehörte verständlicherweise nicht zu den Kernkompetenzen einer Bergbahn und daher wurde nach einer externen Lösung gesucht. Da packte ich diese Chance und kaufte die Software(-Rechte) meinem Arbeitgeber ab. Ja und heute haben wir bereits die 3. EuroTime-Generation eingeführt.
Welches waren die Hauptgründe für einen erfolgreichen Markteintritt von EuroTime?
Der Hauptgrund lag eindeutig beim Produkt selber: Wir hatten ein ausgereiftes Produkt entwickelt, welches die Kundenbedürfnisse komplett abdeckte und viele Firmen sehnsüchtig erwarteten.
Ein nicht zu unterschätzender Vorteil war wohl mein bestehendes Netzwerk in die Bergbahnbranche. Weiter war es einfach so, dass die Lösung sozusagen «von einer Bergbahn für Bergbahnen» entwickelt wurde und wir deshalb auch wussten, welches die Killeranforderungen einer solchen Lösung sind. Eine Rolle gespielt hat sicher auch, dass ich ursprünglich aus dem Unterland (Aargau) komme und auch dort gut vernetzt bin.
Welches waren die drei nachhaltigsten Milestones in Deinem Wirken als SWIT CEO?
…dass heute die Mehrheit der Schweizer Bergbahnen auf EuroTime setzt
…dass wir ein paar ganz exklusive Brands wie das «Grand Resort Bad Ragaz», «The Dolder Grand Hotel» und das «Les Trois Rois» bei uns im Portfolio haben
…unser Entscheid ins Ausland zu expandieren und in Baden-Württemberg die ersten Kunden (z.B. EDEKA) zu akquirieren.
An welche Ereignisse in Deiner Karriere erinnerst Du Dich am liebsten?
Unser Mut zu mehreren Standorten in der Schweiz (Flims, Wollerau, Baden-Dättwil) und damit noch näher bei unseren Kunden zu sein. Mit vielen Kunden bin ich heute freundschaftlich verbunden und man trifft sich auch im privaten Rahmen.
Was zeichnet den perfekten SWIT-Mitarbeiter aus?
Mein perfekter SWIT-Mitarbeiter ist kundenorientiert, freundlich, motiviert und hat Spass an der Arbeit.
Die meisten unserer Mitarbeiter sind seit vielen Jahren dabei, kennen ihr «Handwerk» (Vorschriften, Brancheneigenheiten etc.) durch und durch und begegnen dem Kunden auf Augenhöhe.
Was macht einen erfolgreichen Unternehmer aus?
Der Unternehmer muss vor allem 100% von seinem Produkt und seiner Dienstleistung überzeugt sein und immer den Hut des Kunden tragen. Eine gesunde Portion Mut und Selbstbewusstsein gehört ebenfalls dazu. Ein erfolgreicher Unternehmer sollte das Ziel nie aus den Augen verlieren, offen und innovativ sein, aber auch (frühzeitig genug) erkennen können, wenn was nicht funktioniert und die notwendigen Massnahmen treffen können.
Unternehmertum hat man einfach im Blut und kann mal wohl nur beschränkt lernen.
Welchen Rat gibst Du jemanden mit auf den Weg der seine eigene Firma gründen möchte?
Mut haben und Mitarbeiter beschäftigen, die ihre Aufgaben besser machen als man es selber tun würde.
Was wäre aus Dir geworden, wenn das mit der SWIT nicht geklappt hätte?
Dann hätte ich einfach was anderes probiert. Selbstständigkeit war und ist wichtig für mich und ich könnte mir nicht vorstellen als Angestellter zu arbeiten.
Was hat das ursprüngliche EuroTime mit dem heutigen noch gemeinsam?
Das heutige EuroTime (wir nennen es auch EuroTime Next) verfügt natürlich über viel mehr Funktionalitäten als früher, ist technologisch up-to-date, bietet mehr Interaktion, macht arbeitsplatzunabhängig (App) und passt sich den jeweiligen Kundenbedürfnissen (Arbeitszeitmodelle, gesetzliche Vorgaben) an.
Wo siehst Du die grössten Herausforderungen für die Zukunft?
Lange Zeit lag unser Fokus einseitig bei Bergbahnen und Gastro-/Hotelbetrieben.
Fakt ist aber, dass EuroTime sich auch für jedes andere Unternehmen bestens anbietet, deren Mitarbeiter Zeit erfassen oder deren Arbeitseinsätze geplant werden müssen. Sprich die Lösung eignet sich für die meisten Branchen und dem wollen wir in Zukunft auch Rechnung tragen.
Im Wissen, dass unsere Lösung wohl nie zum Lifestyle-Produkt wird, möchten wir aber von der reinen technischen Anwendung wegkommen und auch ergänzende, alternative Kommunikations- und Informationsmöglichkeiten anbieten. Dazu arbeiten wir einerseits bereits heute mit externen Partnern zusammen. Andererseits wollen wir auch selber neue Funktionalitäten entwickeln. Ich nenne Ihnen hier konkret ein Beispiel. Aktuell setzen wir mit einem Versicherungsdienstleister eine Lösung um, die zwar als Grundfunktionalität auch auf Zeiterfassung und Personaleinsatzplanung basiert, aber in seinen Anwendungsmöglichkeiten noch viel weitergeht. Konkret geht es darum, EuroTime auch als Führungs- und Motivierungsinstrument einzusetzen. Die meisten der Versicherungs-Mitarbeiter sind selten im Büro und arbeiten deshalb von unterwegs mit unserer EuroTime App, die ihnen die nötige Flexibilität gibt, aber dem Vorgesetzten auch wichtige Kennziffern liefern kann. Zum Beispiel: Abfragen von definierten Parametern wie Anzahl Kundenkontakte und Vertragsabschlüsse. Hier sind keine Grenzen gesetzt und wir wollen zukünftig noch gezielter auf unsere Kunden eingehen können.
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